Fragen und Antworten - Bürgerstrom - Statistik
Auf dieser Seite gebe ich Antworten auf Fragen, die sich im Zusammenhang mit Klimaschutz, Klimawandel, erneuerbaren Energien, Energiegewinnung, CO2-Emissionen, Treibhausgasen, Energieverbrauch, Statistik etc. ergeben.
Zusammenfassung der Fragestellungen auf dieser Seite
Wieviel Energie verbraucht Deutschland?
Wieviel Energie erzeugt Deutschland?
In welchem Sektor wird Energie verbraucht?
Wie rechne ich Energieeinheiten um?
Wie hoch ist der "Pro-Kopf-Verbrauch" an Energie?
Wieviel CO2-Emissionen verursacht Deutschland?
Wieviel CO2-Emissionen verursacht eine Person in Deutschland? ("Pro-Kopf-Emissionen")
Was sind CO2-Äquivalente?
Was ist der Heizwert in kWh von einem Brennstoff?
Was ist der Brennwert in kWh von einem Brennstoff?
Emissionen ausgewählter Treibhausgase in Deutschland nach Kategorien in Tsd. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten
Anteil der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland 2018
Treibhausgas-Emissionen in Deutschland seit 1990
Treibhausgas-Emissionen in Deutschland seit 1990 nach nach Kategorien der UNFCCC-Berichterstattung
Statistik: Wer erhebt für Wen die Daten zu welchem Zweck?
Statistik und Analyse - Kausalität und Korrelation
Wissenschaft und Wahrscheinlichkeit
Wieviel Energie verbraucht Deutschland? Wieviel Energie erzeugt Deutschland?
In welchem Sektor wird Energie verbraucht? Wie rechne ich Energieeinheiten um?
Wie hoch ist der "Pro-Kopf-Verbrauch" an Energie?
Energieflussdiagramm
Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen - AGEB - stellt Daten zusammen über den Energiefluss. Dazu hat die AGEB ein Energieflussbild entwickelt. Daraus ergibt sich für das Jahr 2018, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Energieaufkommen im Inland von 17.469 Petajoule (PJ) hat. Davon abgezogen werden der Export und die Bunkerung mit 4.363 PJ. Die verbleibenden 13.106 PJ nennt man Primärenergieverbrauch. Diesen Verbrauch müssen wir als tatsächlichen Verbrauch betrachten. Denn um den tatsächlichen Endenergieverbrauch mit 8.996 PJ für uns nutzen zu können, müssen die Umwandlungsverluste mit 2.596 PJ und die anderen Verluste mit 1.514 PJ abgezogen werden. Die Endenergie verteilt sich in den Sektoren Industrie mit 2.651 PJ, Verkehr mit 2.705 PJ, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GUD) mit 1.350 PJ und Haushalte 2.291 PJ.
Einheitenumrechner
Nun ist es für mich schwierig von PJ auf Kilowattstunden pro Kopf umzurechnen, um herauszufinden, wie hoch der statistische Energievebrauch einer einzelnen Person in Deutschland ist. Joule ist die abgeleitete SI-Einheit der Energie und wird heute für alle Energieformen verwendet, also auch für die Arbeit und Wärme. Ein Joule ist gleich der Energie, die benötigt wird, um eine Sekunde lang die Leistung von einem Watt zu erbringen. Da eine Stunde 3.600 Sekunden hat, entspricht 1 kWh demnach 3.6 MJ (= 3.600.000 Joule). Daraus sieht man, das Petajoule (PJ) schon eine recht große Zahl ist. Denn 1 Petajoule = 10 hoch 15 Joule.
Der Primärenergieverbrauch von ca. 13.129 PJ entspricht 13.129.000.000.000.000.000 Joule. Umgerechnet in kWh sind das (:3.600) ca. 3.647 GWh = 3.646.944.400.000 kWh. Laut DeStatis "Statistisches Bundesamt" hatte Deutschland eine Bevölkerung von ca. 83.019.200 Ew. zum 31.12.2018. Demnach ergibt sich ein Energieverbrauch für die Primärenergie pro Kopf von 43.929 kWh. Bezogen auf den Endenergieverbrauch von 8.963 PJ ergeben sich ca. 29.990 kWh pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland. Bezogen auf den Sektor Haushalte mit 2.291 PJ sind das ca. 7.666 kWh pro Kopf.
Beim Umrechnen hilft Ihnen z.B. der Rechner von der Website von Professor Volker Quaschning. Oder Sie benutzen diesen Rechner.
Nutzen Sie die Website der AGEB, wenn Sie weitere detaillierte Informationen zur Energie in Deutschland nachlesen wollen.
Zitat: "Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wertet die vorhandenen Statistiken aus allen Gebieten der Energiewirtschaft nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus, erstellt regelmäßig jedes Jahr eine Energiebilanz der Bundesrepublik Deutschland und macht diese der Öffentlichkeit zugänglich."
Energieflussbilder
Wieviel CO2-Emissionen verursacht Deutschland?
Wieviel CO2-Emissionen verursacht eine Person in Deutschland?
("Pro-Kopf-Emissionen") Was sind CO2-Äquivalente?
Das Umweltbundesamt
Das Umweltbundesamt - UBA veröffentlicht sehr detailreich Analysen, Statistiken, Schaubilder zu Klimaschutz, Klimawandel, CO2-Emissionen, Energie.
Wie wir aus der nebenstehenden Statistik entnehmen können, lag der Anteil der anthropogenen CO2-Emissionen bei ca. 88% der Gesamt-CO2-Emissionen von 858.369.000 t/a2018, somit bei ca. 755.364.720 t/a2018. Die Bevölkerung lag in dem Jahr bei 83.019.200 Ew. Somit fallen pro Kopf/a2018 ca. 9,10 t CO2 an.
Dieser Verbrauch kann sich logischerweise nur auf den Primärenergieverbrauch des Landes beziehen, sodaß wir sagen können, dass sich bei einem Energieverbrauch von 43.929 kWh und 9,10 t CO2-Emissionen ca. 207 g CO2/kWh/pro Kopf ergeben.
Rechne ich die anderen 12% klimawirksamen anthropogenen Treibhausgasemissionen (Methan, Distickstoffoxid, F-gase) hinzu, ergeben sich weitere 1,24 t CO2äq, was dazu führt, dass ca. 235 g CO2äq/kWh/pro Kopf entsteht. Kann diese Zahl stimmen?
Plausibilisierung Energieverbrauch vs. CO2-Emissionen
Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix 1990-2018 im Vergleich zu CO2-Emissionen der Stromerzeugung Quelle: Umweltbundesamt
Der CO2-Emissionsfaktor im Strominlandsverbrauch lag im Jahr 2018 bei 512g/kWh.
Ein Auto mit einem Benzin-Verbrauch von 6l/100km hat umgerechnet einen Heizwert von ca. 54kWh. Bei einem Emissionswert von 250gCO2/kWh ergeben sich 13.500gCO2/100km, demnach ca. 135g/km.
Zitat Website Volker Quaschning: "Brennstoff ist nicht gleich Brennstoff - zumindest, was die Kohlendioxidemissionen angeht. ... Durch den Wechsel zu kohlendioxidärmeren Brennstoffen können die Emissionen gesenkt und kurzfristig ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Für einen langfristigen Klimaschutz sind jedoch nur kohlendioxidfreie Energieträger auf Basis regenerativer Energien und nachhaltig genutzter Biomasse eine Alternative."
Emissionen ausgewählter Treibhausgase in Deutschland nach Kategorien in Tsd. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten
Anteil der Treibhausgas-Emissionen
in Deutschland 2018
Treibhausgas-Emissionen in Deutschland seit 1990
Treibhausgas-Emissionen in Deutschland seit 1990 nach nach Kategorien der UNFCCC-Berichterstattung
Was ist der Heizwert in kWh von einem Brennstoff?
Was ist der Brennwert in kWh von einem Brennstoff?
Der Heizwert / Der Brennwert
Zitat BAFA-Merkblatt (Stand 01.07.2020):
Zu berücksichtigende Energieträger
CO2-Emissionen pro Kopf in Deutschland t/a ab 1990ff
Deutschland in Zahlen - weitere Infos
Statistik - Studien - Wahrscheinlichkeit
Die meisten Menschen sind Skeptiker, wenn es um Statistik geht.
Warum hat Statistik einen so schlechten Ruf?
Ohne fundierte Datengrundlage, sind sinnvolle Lösungen kaum möglich und eher zufällig.
Frage bei einer Statistik immer: Wer erhebt wann für wen Daten zu welchem Zweck?
Woher kommt der Begriff Statistik (Etymologie)? Das digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) gibt folgende Erklärung zum Wort Statistik: Zitat:
1. Wissenschaft, die die zahlenmäßige Häufigkeit bestimmter Erscheinungen in Natur und Gesellschaft erfasst und deren Gesetzmäßigkeit untersucht
2. Zusammenstellung der Ergebnisse von Untersuchungen über die zahlenmäßige Häufigkeit bestimmter Erscheinungen, meist in Form einer Tabelle, graphischen Darstellung
Statistik - Quarks & Co. und Tyler Vigen
Zitate von der Website Aphorismen.de
Die Statistik braucht nicht zu lügen, kann sie doch mit ihrer Wahrheit viel größeren Schrecken hervorrufen!
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949),
Diplom-Bibliothekar und Autor
Statistiken lügen zwar nicht, vertuschen aber sehr gern.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949),
Diplom-Bibliothekar und Autor
Die Statistik ist die wichtigste Hilfswissenschaft in der neuen Gesellschaft, sie liefert das Maß für alle gesellschaftliche Tätigkeit.
August Bebel (1840 - 1913)
Theodor Billroth (1829 - 1894)
Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber.
Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein
armer Kerl jeder eine halbe Million.
Theodore Roosevelt (1858 - 1919)
Statistisch gesehen läßt sich alles verdrehen.
© Erhard Horst Bellermann (*1937)
Statistik:
Wer erhebt wann für wen Daten zu welchem Zweck?
Wenn Sie richtig und zielführend mit Statistiken und Studien umgehen wollen, stellen Sie sich diese Frage:
Wer erhebt wann für wen Daten zu welchem Zweck?
Sie werden feststellen, dass es möglich ist, mit den gleichen Daten, unterschiedliche Interpretationen zu ermöglichen. Dadurch werden die Daten und Statistiken nicht "falsch", sondern Sie sollen dem Zweck dienen, für den die Statistik erstellt wurde. Diesem Zweck muss man ja nicht folgen. Wenn man aber eine andere Interpretation der Zahlen hat, sollte man diese auch erklären und begründen. Oder man hat selbst andere Quellen und Zahlen, die etwas anderes "beweisen".
Statistik und Analyse -
Kausalität und Korrelation
Einer der Hauptfehler bei Analysen und Interpretationen von Statistiken ist der, dass wir den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation nicht unmittelbar erkennen.
Ein weiterer Hauptfehler ist, dass wir nicht bereit sind, in Wahrscheinlichkeiten zu denken.
Die meisten Menschen können Unsicherheiten nicht ausstehen, sie wollen Gewissheit. Deshalb wird Wissenschaft heute oft diskreditiert, weil sie in der Komplexität des Wissens oft keine Gewissheit geben kann. Sie kann uns aber eine Richtung geben, die es wert sein kann, weiter verfolgt zu werden.
Die Erkenntnisse zum mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anthropogen verursachten Klimawandel - durch unsere CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen - sind sehr umfangreich. 100% sicher können wir uns nicht sein. Wollen wir noch 30 Jahre untätig oder zögerlich warten, bis wir Gewissheit haben? Dann wissen wir: "Es ist wärmer geworden." Die Folgen, welche auch immer das sein werden, müssen Andere tragen.
Der mutmaßlich fälschlicherweise Winston Churchill zugeordnete populäre Spruch "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast." kommt immer gut an. Ist aber nur die halbe Wahrheit.
Woher der Spruch kommen könnte, wird auf der Website des Statistischen Landesamtes von Baden-Württemberg diskutiert.
Statistik lügt nicht! Es ist nur die Frage, von wem, für wen, wann, für welchen Zweck eine Statistik erstellt wurde? Wenn dies hinterfragt wird, erkennt man, wie wertvoll Statistik ist. Ohne fundierte Kenntnisse von Ergebnissen kann man keine Aussage über den Nutzen von Handlungsweisen treffen.
Statistik - Wissenschaft und Wahrscheinlichkeit
Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger
IPCC-Sonderbericht über die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C
Globale Erwärmung um 1,5 °C verstehen
A.1 Menschliche Aktivitäten haben etwa 1,0 °C globale Erwärmung gegenüber vorindustriellem Niveau verursacht, mit einer wahrscheinlichen Bandbreite von 0,8 °C bis 1,2 °C. Die globale Erwärmung erreicht 1,5 °C wahrscheinlich zwischen 2030 und 2052, wenn sie mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter zunimmt. (hohes Vertrauen) (Abbildung SPM.1) {1.2} A.1.1 Den langfristigen Erwärmungstrend seit vorindustriellen Zeiten widerspiegelnd, lag die beobachtete mittlere globale Oberflächentemperatur in dem Jahrzehnt 2006–2015 um 0,87 °C (wahrscheinlich zwischen 0,75 °C und 0,99 °C) höher als der Durchschnitt für den Zeitraum 1850–1900 (sehr hohes Vertrauen). Die geschätzte anthropogene globale Erwärmung stimmt mit dem Ausmaß der beobachteten Erwärmung innerhalb von ±20 % (wahrscheinlicher Bereich) überein. Die geschätzte anthropogene globale Erwärmung nimmt derzeit aufgrund von vergangenen und aktuellen Emissionen pro Jahrzehnt um 0,2 °C (wahrscheinlich zwischen 0,1 °C und 0,3 °C) zu (hohes Vertrauen). {1.2.1, Tabelle 1.1, 1.2.4}
Jedes Ergebnis beruht auf einer Beurteilung der zugrundeliegenden Belege und der Übereinstimmung. Ein Vertrauensniveau wird unter der Verwendung von fünf Abstufungen angegeben: sehr gering, gering, mittel, hoch und sehr hoch, und kursiv gesetzt, zum Beispiel mittleres Vertrauen. Folgende Begriffe wurden verwendet, um die bewertete Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses anzugeben: praktisch sicher 99–100 % Wahrscheinlichkeit, sehr wahrscheinlich 90–100 %, wahrscheinlich 66– 100 %, etwa ebenso wahrscheinlich wie nicht 33–66 %, unwahrscheinlich 0–33 %, sehr unwahrscheinlich 0–10 %, besonders unwahrscheinlich 0–1 %. Zusätzliche Begriffe (äußerst wahrscheinlich 95–100 %, eher wahrscheinlich als nicht >50–100 %, eher unwahrscheinlich als wahrscheinlich 0–50 %, äußerst unwahrscheinlich 0–5 %) können ebenfalls verwendet werden wo angebracht. Bewertete Wahrscheinlichkeiten werden kursiv gesetzt, zum Beispiel sehr wahrscheinlich.